FÖRDERUNG VON MEHRSPRACHIGKEIT UND SPRACHÖKOLOGIE DURCH TRANSLANGUAGING

Renata Zanin, Giulia Consalvo, Lynn Mastellotto, Maria Gall

in Zusammenarbeit mit

Angelika Pranter, Gertrud Fischnaller

Zielgruppe: UNIBZ-Studierende, L1- und L2-LehrerInnen (Grundschule)

Einführung

Das Projekt bilinguale Klassen in der Euregio (Volksschule Innere Stadt und Volksschule Altwilten in Innsbruck und Grundschule Cognola in Trient) hat einen ersten Weg in die Mehrsprachigkeit gezeigt. Dieses Erfolgsmodell soll vorgestellt und vertieft werden.

Die Klassen, in denen Kinder heute aufwachsen und lernen, sind durch eine zunehmende sprachliche Heterogenität gekennzeichnet. Das bestätigen auch die jüngsten Studien. Trotz dieser Erkenntnisse werden die sprachlichen Bedürfnisse dieser Kinder im Schulsystem (noch) nicht formell berücksichtigt. Die Schulsprachen, auch wenn es mehrere sind, stimmen nicht immer mit dem sprachlichen Repertoire der Klasse überein.

Die sprachliche Vielfalt der Kinder zu schätzen bedeutet, ihr Recht zu bekräftigen, verstanden zu werden und ihre Geschichten zu erzählen. Die Förderung einer mehrsprachigen Kompetenz auch außerhalb der üblichen L1, L2… Boxen bedeutet gleichzeitig die Förderung interkultureller Kompetenz, die für Austausch und Begegnung notwendig ist, Grundelemente für eine Erziehung zur Staatsbürgerschaft.

Die Schule sollte ein Lernumfeld fördern, das ein Gleichgewicht zwischen kommunikativen und bildungssprachlichen Fähigkeiten innerhalb eines sprachlichen und didaktischen Kontinuums herstellt.

Translanguaging, verstanden sowohl als individuelle kommunikative Strategie als auch als Lehrmethode, kann der Schlüssel zur Schaffung eines integrativen, aber vor allem effektiven Lernumfelds für den Spracherwerb sein.

Der Vorschlag

Theoretische und praktische Vertiefung und Auseinandersetzung auch im Rahmen des Projektes „TRANSLANG“, das vom DAAD finanzierte Translanguaging-Projekt mit der Universität Hildesheim (P.I. unibz Renata Zanin).

Eine Reihe von Treffen, um über die Organisation von sprachlich integrativen Lernräumen nachzudenken:

  • Erforschung und Dokumentation der sprachlichen Vielfalt einer Klassengruppe (soziolinguistischer Fragebogen, Sprachsilhouette, Sprachenportfolio usw.).
  • Förderung verschiedener sprachlicher Repertoires im schoolscape
  • Förderung einer mehrsprachigen und multikulturellen Kompetenz
  • Konzipierung und Umsetzung didaktischer Maßnahmen
  • Organisation mehrsprachiger Lernumfelder (Räume, Materialien und Aktivitäten)
  • Integration von Sprachrepertoire und Schulsprachen
  • Harmonisierung der grundlegenden zwischenmenschlichen Kommunikationsfähigkeiten und der bildungssprachlichen Fähigkeiten
  • Förderung bildungssprachlicher fachübergreifender Lese- und Schreibaktivitäten
  • Reflektion von Lese- und Schreibprozessen in mehrsprachigen Kontexten (synchrone Alphabetisierung)
  • Erarbeitung interdisziplinärer und mehrsprachiger Lehrpläne
  • Planung und Bewertung von Sprachangeboten, die die sprachliche Vielfalt fördern.

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Treffen 2022:

Prof. Saverio Carpentieri e Dorothea Carpentieri: Präsentation „Bilinguale Klassen“.

Schulbesuche:

Volksschule Altwilten Innsbruck, Grundschule Cognola, Trient und Grundschule Montessori, Brixen, Grundschule St. Ulrich, Grundschule Longon, Bozen.